Alexandra Tebbe gewinnt Deutsches Amateurchampionat

Es hat also doch geklappt. Alexandra Tebbe darf sich fortan Deutsche Amateur-Championesse nennen. In Münster-Handorf ritt sie über drei Tage nahezu perfekt. Viel höhere Auszeichnungen gibt es für Amateure im Springreiten nicht. „Ich freue mich, dass ich es endlich geschafft habe, das war mein großes Ziel“, sagt die 45-jährige Architektin überglücklich.

Die Ibbenbürenerin, die für den RV Riesenbeck startet, hatte sich schon einmal mit dem dritten und einmal mit dem zweiten Rang anfreunden müssen. Bei den beiden, wie auch bei dieser Auflage, ging es hauteng zu.

 

Teilnehmen dürfen nur ausgewählte Reiterinnen und Reiter. Anhand der gerittenen Turniere und gewonnenen Prüfungen ergibt sich eine Rangliste. Anhand dieser werden die Teilnehmer ausgewählt. Schon in dieser war Alexandra Tebbe das Jahr über gut dabei. „Meine Siegquote war dieses Jahr wirklich top“, sagt sie. Folglich ging sie auch als Mitfavoritin an den Start.

Alexandra Tebbe nach ihrem Sieg.

Durch drei Prüfungen an drei aufeinanderfolgenden Tagen ermittelten die Teilnehmer schließlich ihren Sieger. Den Auftakt machte eine Zeitspringprüfung der Klasse M* (125 cm). Fehlerfrei und in unter einer Minute meisterten die Ibbenbürenerin und ihre elfjährige Stute Skala ST den Parcours. „Skala ist von Haus aus schnell, wirklich flink auf den Füßen“, schwärmt Alexandra Tebbe. Der erste Platz in der ersten Prüfung legte zwar den Grundstein, sorgte aber noch keinesfalls für ausfallenden Jubel. „Ich weiß ja, wie eng das ist“, blieb sie klar im Kopf.

In der zweiten Prüfung, einer Springprüfung Klasse M** (130 cm), wurde sie Zweite, blieb ebenfalls fehlerfrei. Die Gesamtführung wahrte sie, aber nur hauchdünn. „Zwischen mir und Platz neun lagen lediglich 0,57 Fehlerpunkte“, erzählt sie. Da es für einen Abwurf bereits vier Fehlerpunkte gibt, hätte ihr eine einzelne fallende Stange wohl jede Titelchance geraubt.

Als Allerletzte musste sie die letzte Prüfung, eine Springprüfung Klasse M** (135 cm) mit Siegerrunde, ablegen. Da die ärgsten Verfolger bereits fehlerfrei durch den Parcours gekommen waren, war der Druck groß. Dem hielt sie stand. Mit Skala in Topform war sie erneut die Schnellste, blieb fehlerfrei und krönte sich zur Deutschen Amateur-Championesse. „Mega. Endlich“, ist sie nach wie vor hin und weg.

Das Stechen floss nicht mehr in die Wertung ein, war mehr oder minder nur noch Kür. Ohne Druck schnappte sich das Duo auch hier den Sieg. „Auch das Pferd hatte einen guten Tag, es hat alles gepasst und hat meine Saison absolut gekrönt“, fasst Tebbe zusammen.

Möglich sei das nur mit Skala ST an ihrer Seite gewesen. Reiterin und Pferd kennen sich gut. Alexandra Tebbe hatte den Stakkato-Calypso als Fohlen gekauft. „Die Sorte ist etwas speziell“, sagt die Ibbenbürenerin und ergänzt: „Aber hat man sie auf der eigenen Seite, dann geben sie alles für einen.“ Dafür habe sie viel Geduld gebraucht, wurde durch das Pferd fast zur Weißglut getrieben. „Zwischenzeitlich habe ich sie für ein wenig tollpatschig gehalten, aber glücklicherweise hat sie den Hebel irgendwann umgelegt.“ Aus dieser Arbeit erntete Alexandra Tebbe, die frisch gebackene Deutsche Amateur-Championesse, nun die Lorbeeren.

Bericht: ivz aktuell

06.10.2025